Moskau 2007
Mittwoch, 12. September 2007
Schule, äh Uni in Russland...
oh oh, is schon wieder etwas her, dass ich mal was von mir hören lassen hab... Also ich leb noch, soviel schon mal zum Anfang... :)
Hier hab ich jetzt angefangen in der Uni zu studieren... Das ist echt ziemlich was anderes als wenn ich in Deutschland studieren würde. Zuerst
So, mal ein bisschen zu der Uni in Russland... Das System ist echt ne KATERSTROPHE und ich hab mich die letzten 3 Tage fast nur geärgert. Es ist echt so was von mies, dass ich mich da nur aufregen könnte. Das mal vornweg. Sorry, wenn ich mal so negativ schreib, aber das hat mich echt vergessen lassen, dass ich hier mal gern hin wollte. So was von ...

Na ja, aber mal genauer zu dem ganzen: Die Uni hier ist in Stunden a 45 min organisiert, wie und er Schule. Dazwischen sind dann so Pausen von 5 bis 15 Minuten, je nach Zeit am Tag. Die Schüler bestehen teilweise drauf, wenn der Prof. nix zu melden hat oder sie lassen sich halt nicht davon stören, dass der Prof. auch mal lange überzieht, wenn er etwas strenger ist. Stunden gehen damit los, das man aufsteht wenn der Prof. rein kommt oder das der Prof. auch hin und wieder die Anwesenheit kontrolliert. Also die Mühe macht sich an der TU aber keiner!

Dann benutzen Russen hier vorzugsweise Hefte, in A5, also so Sachen wie Blöcke und Ordner haben sich in diesem Teil der Welt noch nicht durchgesetzt, auch wenn jeder 3. Russe scheinbar einen PDA besitzt.

Die Stunden sind von Professor zu Professor verschieden. Meistens aber sind sie so, dass Formeln und kleine Graphiken an die Tafel kommen und der Rest einfach diktiert wird. Ich habe Professoren, die das Diktierte ein paar Mal wiederholen und ich hab auch welche, wo das einmal gesagt wird und dann hat man’s zu haben, vielleicht wiederholt er das dann auch noch ein 2. Mal. In Deutschland hab ich Diktate gehasst!!(Na ja, kein Wunder, bei den 5/6en, die ich da immer hatte) Und hier geht das wieder los. Oh man, da kann man nur den Kopf schütteln!!

Aber das sind ja noch nicht alle "Vorteile", die ein Schulsystem mit sich bringt. Man hat bei einem Schulsystem eine viel dynamischere Aufteilung der Stunden. Wenn also ein Professor beschließt "Och, ich kann heute Abend nich, vielleicht mach ich dann doch lieber am Morgen" kann er einfach mal zu einem Kollegen gehen, der in der gleichen Klasse unterrichtet und mit dem die Stunde tauschen. Für die Russen ist das ja kein Problem, da ja alle in der Klasse die gleichen Kurse haben, aber ich schau doof in die Röhre, weil ich a) das nicht wusste und mir nun ne falsche Vorlesung angehört hab, b) ich auch vorher noch lange drauf warten musste und c) ich mir die andere Vorlesung nicht hätte anhören können, weil ich da grade was anderes hatte.
Also da hab ich echt nen Hals bekommen. Dann musste ich mal wieder warten, weil das ja jetzt nicht meine Vorlesung war und ich die nicht brauchte oder gar verstanden hätte(gegen in den Bart brabbeln kann man ohne ein Mikrophon nix machen).
Na ja, dann komm ich wieder vom warten, geh in die Klasse und denk "so, jetzt kommt ja wieder was für dich". Aber schon ein Blick an die Tafel verrät, dass es ganz was anderes ist. Also mal eben schnell nachblättern, was es sein könnte. Da ich nich wusste was es ist und mir nicht wieder ne ganze Einheit Quatsch anhören wollte hab ich mal eben nen Nachbarn gefragt. Ja, es war wieder keine Vorlesung für mich. Aber diesmal lag es daran, dass es noch die Vorlesung davor war. Der Prof. hatte mal so etwa 15 Minuten überzogen. Das ist also auch wieder einer der Nachteile des Schulsystems: Pausen sind auch flexibel, weil jeder sitzt ja in derselben Klasse und ob das jetzt früher oder später kommt - wen juckt’s! Da lob ich mir echt das Deutsche Uni-System. Also so viel Müll, wie ich hier in 7 Tagen Uni hatte hab ich in Deutschland nicht mal in 3 Jahren gehabt!!

Auch schön ist es den russischen Professoren zuzuhören, denn sie sprechen nicht sehr laut und wenn grade mal ein paar Russen quantschen dann hört man nix mehr. Man muss sich echt anstrengen und das nur um zu verstehen, was er gemeint haben könnte, denn deutlich sprechen kostet wohl extra und die Uni hat kein Geld. ;)

Na ja, ich hoffe ich gewöhn mich da noch irgendwie dran oder die kriegen sich wieder ein, aber so gefällt mir das grade echt nicht. Besonders, weil ich halt immer wieder an meine Grenzen komme und merke, dass ich nicht so schnell mitschreiben kann, wie ich das müsste, wenn ich das alles aufschreiben will, was er da diktiert. Das ist dann sehr frustrierend. Morgen ist zum Glück nicht so viel in der Uni und ich kann wieder ausruhen.

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Letzte Aktualisierung: 2008.08.24, 16:53
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